Motivation

Wie geht das mit der Motivation? Ich werde oft gefragt, wie ich das schaffe, neben meinem Job und den Kindern und dem alltäglichen Wahnsinn noch regelmäßig Sport zu machen. Ganz ehrlich? Manchmal klappt es nicht. Überhaupt nicht. Und manchmal geht es eine ganze Woche nicht.
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Wie geht das mit der Motivation? 

Ich werde oft gefragt, wie ich das schaffe, neben meinem Job und den Kindern und dem alltäglichen Wahnsinn noch regelmäßig Sport zu machen. 

Ganz ehrlich? Manchmal klappt es nicht. Überhaupt nicht. Und manchmal geht es eine ganze Woche nicht. Dann funktioniert es wieder mehrere Wochen oder Monate ganz wunderbar und alles fügt sich ineinander, Arbeit, Familie und eigenes Training, bis das nächste Loch kommt, Arbeit-Kinder-Schule- Krankheit-Verletzung. Soweit, so normal. 

Bleibt die Frage, wie man den Absprung nach Tagen, Wochen oder gar Monaten (Jahren????) wieder schafft, um wieder regelmäßig Sport zu machen.
Die gute Nachricht: Es ist möglich.
Die Schlechte: es könnte (anfangs) unangenehm werden. 

Wege zur Motivation

Denn es gibt 2 Dinge, die im Weg stehen, wenn man es negativ betrachtet: Gewohnheit und inneres Bedürfnis.
Positiv betrachtet sind es genau diese 2 Dinge, die die großen Antriebsfedern der Motivation sind, um regelmäßig Sport zu machen. 

Und jetzt geht es los. Erstmal müssen wir schauen, welche Gewohnheiten ich eigentlich habe, was ich regelmäßig mache, ohne dabei nachzudenken.
Das kann alles Mögliche sein: Serien gucken, Rauchen, Instagram und Co anschauen oder auch Lesen, Nähen, Musizieren. 

Meine Auswahl ist gemein, aber ehrlich. Denn wenn wir ehrlich sind, sind die ersten 3 Gewohnheiten locker zu ersetzten. Das kann weg. Wer will, sollte sich einmal die Mühe machen und Strichlisten führen, wann, wie oft und wie lange er streamt, raucht oder das Smartphone benutzt. Da kommt einiges an Zeit zusammen, die man doch auch anders nutzen kann und da das hier eine Website für Sport ist, liegt es den Menschen nahe, Sport zu empfehlen. Ich könnte ja auch Nähkurse anbieten. 

Nachdem man also mal eine Inventur seiner Freizeit gemacht hat, könnte es ja sein, dass ein Plätzchen für zunächst 1x Sport in der Woche frei wird. Das ist gut, es ist realistisch, nicht zu viel für den Anfang, aber noch ausbaufähig. Man steht ja am Anfang.
Das sollten wir einzementieren, z.B. jeden Montag um 18:00 Uhr gehe ich zum Kurs von Anja Carey, oder jeden Mittwochmorgen um 8:00 Uhr buche ich ein Training bei Anja Carey. Spaß – man kann auch demnächst online Kurse buchen. Noch mal Spaß – man kann natürlich mit der Nachbarin jeden Samstagnachmittag Powerwalking machen, aber bitte auch, wenn die Freundin gerade mal nicht kann!
Jetzt wird es interessant. Zunächst muss man sich das Training noch im Kalender eintragen, ins Smartphone eine akustische Erinnerung oder einen riesigen Zettel an den Kühlschrank heften. Aber nach 4-6 Wochen ist der Termin drin, Gruppendruck steigert das Erinnerungsvermögen übrigens ungemein.

Der innere Schweinehund

Aber Achtung: genau in dieser Zeit meldet sich leider auch noch mal der innere Schweinehund und meint, er dürfe mitreden. Das ist ein ganz unangenehmer Zeitgenosse, den wir jetzt mit unserer neuen Gewohnheit, und zwar nur mit der, austricksen müssen. Er verzieht sich, wenn wir nicht nachdenken. Man sollte, nein, man darf NIE mit ihm in den inneren Dialog kommen. Niemals. Er ist ein Meister im Argumentieren und Vermeiden von Anstrengung und umlernen, also neue Gewohnheiten einzuüben ist anstrengend. Wenn einem das aber schon klar ist, siegt die neue Gewohnheit, die noch in der Erprobungsphase ist. Sie ist noch nicht wirklich zur echten Gewohnheit geworden, sie ist noch wackelig wie ein Baby bei seinen ersten Schritten. Weitergehen – das ist die einzige Möglichkeit, laufen zu lernen, aufzustehen und weiterzugehen. Dann wird einem der Montagabend, der Mittwochmorgen oder der Samstagnachmittag zur lieben Gewohnheit. 

Wenn wir also diese kritische Phase durchlaufen haben, dann wird man irgendwann wie selbstverständlich die Tasche packen, die Turnschuhe anziehen, die Freundin abholen. Es ist selbstverständlich geworden.
Wenn wir uns diese Phase bewusst machen und uns öfter dafür auf die innere Schulter klopfen und uns selber für unser Durchhaltevermögen loben, dann zementieren wir ein Gefühl – ein gutes Gefühl – und gute Gefühle sind wie Grundnahrungsmittel. Wir brauchen sie, um zu leben, um ein glückliches, erfülltes Leben zu führen. Sport gibt bei regelmäßiger Anwendung dieses gute Gefühl. Ich spreche nicht vom „runners high“, sondern von einem Wohlgefühl. 

Bewegung gibt dem Menschen ein gutes Gefühl, der Mensch hat sich immer bewegt, natürlich auch gezwungenermaßen, um z.B. an Nahrung zu gelangen, aber am Ende stand und steht eine innere Befriedigung (ich habe den Hirsch erlegt, die Beeren gesammelt, wir haben wieder was zu essen – herrlich). 

Auf den Punkt gebracht

Und jetzt komme ich langsam zum Ende und zum Anfang des Textes:
Wenn ich es also geschafft habe, meine alte Gewohnheit abzulegen oder wenigstens einzuschränken, die mir ja ein inneres Bedürfnis war, aber mir nicht unbedingt ein gutes Gefühl gegeben hat (mal auf der Couch liegen und eine Serie durchbinchen ist nett, aber eben nicht jeden Abend, rauchen mag mal zum Kaffee schmecken, aber rauchen ist und bleibt gesundheitsschädlich, das kann sich keiner schön reden, und sich immer nur tolle Menschen oder tolles Essen bei Instagram reinziehen macht nicht glücklich) und einer neuen Gewohnheit Raum gebe, dann wird diese neue Gewohnheit zu einem inneren Bedürfnis, denn ich will diese gute Gefühl immer wieder.
Wenn ich also mal eine Zwangspause wegen der Kinder, einer Erkältung oder Verletzung habe, dann bleibt aber das Bedürfnis, bald wieder anzufangen, weil ich dieses gute Gefühl nach dem Sport so liebe und vermisse. Falls diese Pause länger dauert, unter Umständen viele Monate, ist es schwer. Dann hilft es, mir den Anfang von allem bewusst zu machen, dass ich nämlich durch bewusstes Handeln wieder in die Regelmäßigkeit hineinkomme.
In diesem Sinne:

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne… (der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“ ) Hermann Hesse


Dann mal los ihr Lieben! 

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